Um den Rasen gut auf den nahenden Winter vorzubereiten, gibt es im Herbst noch einiges zu tun: Herbstdüngung, Auskämmen von Rasenfilz und Moos, Rasenboden belüften, Ausbessern von Rasenkanten, das letzte Mähen, sowie das Absammeln von Herbstlaub. Und zudem wartet zum Schluss das gründliche Reinigen aller Arbeitsgeräte.
Unser Leitfaden hilft, den Rasen optimal auf den Winter vorzubereiten.
Die Herbstdüngung für den Rasen
Im September wird der Rasen ein letztes Mal für dieses Jahr gedüngt. Dazu verwendet man einen kalium-betonten Dünger. Das stärkt die Zellwände der Gräser und schützt sie vor Frostschäden.
Vertikutieren und belüften im Herbst
Ende September wird der Rasenboden dann vertikutiert, belüftet und gesandet. Hierbei geht man folgendermaßen vor:
1. Schritt: Vertikutieren
Bis Ende September kann man noch Lücken und Schäden im Rasen ausbessern und schließen. Kleine Kahlstellen kann man mit Grassamen nachsähen, für größere Kahlflächen verwendet man am besten ein sogenanntes Rasenpflaster, das bereits die optimale Mischung aus Grassamen, Sand und Dünger enthält. Moos und Rasenfilz wird durch Vertikutieren zerkleinert und ausgekämmt.
2. Schritt: Belüften
Der Rasen wird im Herbst belüftet, damit der Boden nicht zu sehr verdichtet und zu wasserundurchlässig mit der Folge von Staunässe wird. Ist die Rasenfläche klein, dann nimmt man zum Belüften eine Grabgabel. Dazu wird die Grabgabel Reihe für Reihe mit einem Abstand von je 15cm in den Rasenboden eingestochen.
Einfacher und deutlich schneller geht das mit einem mechanischen Belüfter. Solch ein Aerifizierer hat auf den Scheiben montierte, rotierende Messerklingen. Die Anschaffung lohnt sich aber erst bei der Bearbeitung größerer Rasenflächen.
Unser Tipp!
Man kann einen mechanischen Belüfter auch bei Gärtnereien und Geschäften für Gartenbedarf gegen eine geringe Gebühr ausleihen.
Die dritte Möglichkeit, den Rasenboden zu belüften und durchlässiger zu machen besteht darin, mit einem sogenannten Hohl-Löffel, kleine Bodenstücke auszustanzen. Diese Methode bewährt sich vor allem bei einem schweren Boden. Die kleinen, zylinderförmigen Aushubstücke sollte man vom Rasen aufsammeln und kompostieren.
Neue Technik!
Inzwischen gibt es dafür aber auch komplette Aerifizierer mit Spoons und Auffangwanne, die man einfach wie einen Spaten in den Boden einsticht und die Aushubstücke landen dann automatisch im Auffangkorb.
3. Schritt: Absanden
Nach dem Belüften werden die entstandenen Löcher im Rasen gesandet. Beim Absanden werden die beim Belüften entstandenen Löcher wieder geschlossen.
Schon gewusst?
Zum Absanden verwendet man heutzutage eine Mischung aus mittelfeinem Sand, sauberem, gesiebtem Mutterboden und Torf (beziehungsweise Laubhumus als Torfersatz) im Verhältnis 6 : 3 : 1. Reiner Sand wäre zwar durchlässig, aber unfruchtbar.
Bei kleineren Rasenflächen kann man die Mischung zum Absanden einfach möglichst gleichmäßig auf dem Rasen verteilen und dann mit einem robusten Besen in den Boden einarbeiten.
Für größere Rasenflächen nimmt man besser einen Streuwagen. Dazu werden jeweils 3kg pro m² der Sand-Erde-Torf-Mischung abgewogen, eingefüllt und mit dem Streuwagen an einem trockenen(!) Tag auf der Rasenfläche aufgetragen.
Solch einen Streuwagen kann man außerdem zum Ansäen und zum Düngen des Rasens verwenden. Also lohnt sich die Anschaffung. Man kann ihn aber auch, ähnlich wie einen Vertikutierer oder einen Aerifizierer, bei einem Geschäft für Gartenbedarf tageweise gegen eine geringe Gebühr mieten.
4. Schritt: Rasen ausbessern
Im Herbst bietet sich auch die Möglichkeit, schadhafte Stellen im Rasen auszubessern. Kleinere Hubbel im Rasen gleicht man aus und ausgefranste Rasenkanten und schadhafte Rasensoden sticht man sauber aus und tauscht sie gegen entsprechend große Stücke von Rollrasen aus.
Den Rasen im Hebst ein letztes Mal mähen
Den Rasen kann man bis Mitte oder Ende Oktober mähen. Gemäht wird aber nur an einem trockenen Tag. Die Schnitthöhe des Rasenmähers wird so eingestellt, dass das Gras 4 bis 5cm hoch stehen bleibt.
Herbstlaub entfernen
Im Herbst landet immer wieder Falllaub auf dem Rasen. Buntes Herbstlaub auf dem Rasen sieht zwar sehr dekorativ aus, muss aber entfernt werden.
Das Falllaub sollte man möglichst Rasen-schonend, aber restlos zusammenkehren. Zum Zusammenharken verwendet man am besten einen Drahtbesen. Mit einer Harke oder einem Rechen schneidet man mit den Zinken zu tief in die Grasnarbe ein.
Für große Mengen von Falllaub oder für eine große Rasenfläche verwendet man einen Laubkehrer. Seine rotierenden Bürsten sammeln die Laubblätter ein und schleudern sie in einen Fangkorb, den man anschließend auf dem Komposthaufen entleeren kann.
Unser Tipp!
Kompostiert man größere Mengen Falllaub getrennt von anderen Gartenabfällen, kann man daraus Laubhumus oder besonders wertvolle Lauberde gewinnen.
Wird das Laub nicht entfernt können sich unter dem feuchten Laub Rasenkrankheiten, vor allem Schneeschimmel, Grauschimmel und Dollarfleckenkrankheit, ausbreiten und dem Rasen langfristig schaden.
Außerdem behindert eine dicke Laubschicht den Luftaustausch und das Graswachstum.
Die auf dem Rasen liegenden Blätter locken Regen- und Tauwürmer an, die zwar im Garten ganz allgemein als emsige Bodenbearbeiter sehr nützlich sind, auf dem Rasen aber ihre Kothäufchen hinterlassen. Die Kothäufchen sind zwar ein guter, natürlicher Düngen, beim Rasenmähen jedoch werden sie abgeflacht und ersticken das darunter liegende Gras.
Arbeitsgeräte reinigen, Schläuche und Wasserleitungen entleeren
Sind auch die letzten Arbeiten am Rasen vor dem Winter erledigt werden alle Rasengeräte gründlich gereinigt und von anhaftendem Moos, Rasenfilz und Grasschnitt befreit.
Außerdem wird das Wasser aus den Gartenschläuchen, Schlauchtrommel, Rasensprenger u. ä. entleert und frostsicher verstaut. Sonst könnte bereits ein früher Nachtfrost im Spätherbst die Wasserleitungen zum Platzen bringen. Auch im Garten fest installierte oder im Boden versenkte Wasserleitungen müssen abgestellt und über einen Ventilhahn restlos entleert werden.
Rasen im Winter betreten ist tabu!
Ist der Rasen für den Winter vorbereitet hat man Zeit, neue Pläne für das kommende Frühjahr zu schmieden, hin und wieder auch einmal einen Rundgang durch den verschneiten Garten zu machen und die an den Ästen hängenden Eiszapfen zu bestaunen.
Aber bitte daran denken: Rasenbetreten im Winter, das ist absolut tabu! Durch das Betreten können die Grashalme brechen und der Boden durch die Trittbelastung unnötig verdichtet werden.
Aber nicht nur, wenn der Rasen unter einer Schneedecke liegt oder das Gras von Raureif überzogen ist, darf der Rasen nicht betreten werden. Auch bei einsetzendem Tauwetter sollte man den Rasen noch nicht betreten. Noch ist das Gras, auch wenn es schon aufgetaut ist, hart und spröde und kann leicht brechen.