Bambus im Topf pflanzen? Aber klar, denn Bambus macht als Kübelpflanze auf dem Balkon nicht nur eine gute Figur, er dient auch gleichzeitig als Sicht- und Windschutz.
Alles Wichtige im Überblick
- Möglichst großen Pflanzkübel (2-3 mal größer, als der Topf der erworbenen Pflanze) nutzen, am besten aus Kunststoff
- Fargesia Arten eignen sich optimal, da sie keine Ausläufer bilden und winterhart sind
- Durchlässige, nährstoffreiche Erde verwenden
- Sonniger bis halbschattiger Standort
- Bambus immer feucht halten, aber Staunässe vermeiden (Drainage sinnvoll)
Bambus im Topf pflanzen: Schritt für Schritt Anleitung
Vorbereitung der Bambuspflanze
- Direkt nach Ankunft die Bambuspflanze aus der Verpackung nehmen
- Die Bambuspflanze im gelieferten Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer stellen, um den Wurzelballen zu wässern. Wenn keine Luftbläschen mehr aufsteigen, hat sich der Wurzelballen mit ausreichend Wasser vollgesogen.
Unser Tipp!
Unser Tipp: Bei längeren Standzeiten das Wässern des Wurzelballens wiederholen. Die Bambuspflanze bis zur Verwendung an einen schattigen, windstillen Platz stellen.
Wahl des richtigen Topfes
- Eine Mindestgröße von 45 cm Breite und 45 cm Tiefe macht Sinn. So kann sich der Bambus optimal entfalten.
- Ausreichend viele Abflusslöcher (4 bis 5) ermöglichen das Ablaufen des überschüssigen Wassers. Staunässe wird dadurch vermieden.
- Eine Tonscherbe auf den Abflusslöchern verhindert das Verstopfen und der Wasserabfluss bleibt gewährleistet.
Faustregel
Mit einer Topfgröße von 60 Liter Volumen geht man auf Nummer sicher. In einem kleineren Topf muss der Bambus alle 2-3 Jahre umgetopft oder der Wurzelballen geteilt werden.
Drainage und Erde
- Es wird eine ca. 5 cm hohe Drainageschicht aus Kies oder Blähton in den Topf eingefüllt. Diese verhindert, dass Staunässe im Topf entsteht.
- Der Topf wird bis zur Hälfte mit wasserdurchlässiger, lockerer, nährstoffreicher Erde gefüllt.
- Achtung: Bambus auf keinen Fall in lehmigen oder nassen Boden einpflanzen! Hier kann es zu Staunässe kommen, was der Bambus überhaupt nicht verträgt.
Tipps zur richtigen Erde!
Kompost, Blumenerde oder Sand werten lehmigen Boden auf. Spezielle Bambuserde ist mit allen für die Pflanze wichtigen Nährstoffen angereichert. Ein Mischverhältnis 1:1 Bambuserde mit Blumenerde ist optimal.
Einsetzen der Bambuspflanze
- Jetzt wird die Bambuspflanze mittig in den halb mit Erde gefüllten Topf gestellt. Die Pflanze sollte geradestehen und ausreichend Platz zur Verfügung haben.
- Wichtig: Die Bambuspflanze wird in der gleichen Tiefe wie im gelieferten bzw. bisherigen Topf gepflanzt.
- Nun wird das Loch um die Pflanze herum mit Erde aufgefüllt.
- Die Erde leicht andrücken, damit keine unterirdischen Luftlöcher in der Erde verbleiben.
Bewässerung
- Nun den Bambus von allen Seiten her gut angießen und ausreichend wässern (solange bis Wasser aus den Löchern herausläuft), sodass der gesamte Boden und alle Wurzeln feucht werden. Durch die am Anfang beschriebene Wässerung des Wurzelballens ist schon eine gute Grundlage geschaffen.
- Dieses sogenannte Einschlämmen sorgt dafür, dass die Wurzeln sich optimal mit dem Erdsubstrat verbinden und gut anwachsen können.
Unser Tipp!
Ein Gießrand um den Wurzelballen für eine optimale Wasseraufnahme. Durch diesen ringförmigen Damm um den Stamm der Bambuspflanze herum entsteht ein Pool. So versickert das Wasser direkt über den Wurzeln.
Wichtige Grundlagen, dass Bambus optimal gedeihen kann
Geeigneter Standort
Es ist wichtig, dass der Bambus im Topf sicher und stabil steht. Zudem bevorzugen die meisten Bambussorten einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ausnahmen gedeihen auch im Schatten gut. Hier ist es wichtig, auf die Vorlieben der jeweiligen Sorte zu achten.
Wichtig!
Ein gut windgeschützter Standort ist für alle Bambussorten wichtig, Zugluft mag die Pflanze nicht.
Topf
Es macht Sinn den Topf 2-3 Nummern größer, als die erworbene Pflanze, zu wählen. Mit einer Topfgröße von 45 cm Höhe und 45 cm Tiefe und somit ca. 60 Liter Fassungsvermögen ist man auf der sicheren Seite und der Bambus kann gut gedeihen.
Alle 2-3 Jahre sollte die Pflanze zudem umgetopft werden. Ist der Wurzelballen zu groß, kann man den Bambus im Frühjahr, bevor die Pflanze anfängt auszutreiben, durch Teilung verkleinern.
Drainage
Im Blumentopf verwendet man als Drainage eine ca. 5 cm hohe Schicht aus Kies oder Blähton am Topfboden. Zudem ist es wichtig, dass der Topfboden über einige (4-5) Ablauflöcher verfügt, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Eine Tonscherbe über den Ablauflöchern verhindert ein Verstopfen dieser. Eine Drainage gewährleistet, dass überschüssiges Wasser im Topf abläuft. Staunässe wird vermieden.
Geeigneter Boden
Für Bambus eignet sich am besten ein wasserdurchlässiger, lockerer Boden, mit einer krümeligen Struktur und genug Nährstoffen. Schwerer, nasser Lehmboden kann mit Blumenerde, Kompost oder Bambuserde gemischt zum Einsatz kommen.
Spezielle Bambuserde enthält zudem einen Langzeitdünger, der die Pflanze optimal mit Nährstoffen versorgt. Egal ob selbst gemischt oder als fertig gekauft: Der Ph- Wert der Erde, in die der Bambus gepflanzt wird, sollte immer unter 7 liegen, also ein bisschen sauer sein.
Achtung!
Bambus niemals in lehmige, nasse Erde Pflanzen. Es kann zu Staunässe kommen, was die Pflanze überhaupt nicht verträgt.
Pflanz-Zeit
Bambus im Topf wird vorzugsweise im Frühjahr gepflanzt. Das Klima ist mild und die Bambuswurzeln haben das ganze Jahr über Zeit gut anzuwachsen.
Aber auch im Sommer und Herbst ist das Pflanzen möglich. Im Sommer muss man auf eine ausreichende und regelmäßige Wasserzufuhr achten, da die Außentemperaturen oft sehr hoch sind.
Im Herbst hingegen ist das Klima optimal, es muss nur darauf geachtet werden, dass es beim Pflanzen noch keinen Bodenfrost gibt.
So sieht eine gute Bambus-Pflege aus
Gießen
Bambus benötigt regelmäßig und viel Wasser. Lieber nicht so häufig und dafür mit einer größeren Menge Wasser gießen als häufiger und nur ein bisschen.
Im Frühjahr und Sommer benötigen die Pflanzen mehr Wasser, als in den Herbst- und Wintermonaten. Bambus im Kübel genötigt in den warmen Monaten ca. 2 bis 4 Mal pro Woche Wasser und 1-2 Mal in den Kälteren.
Unser Tipp!
Es ist immer gut mit dem Finger die Erde auf Feuchtigkeit zu kontrollieren. So kann überprüft werden, ob der Bambus Wasser benötigt, oder der Boden noch ausreichend feucht ist.
Ein Richtwert ist es, Bambus im Topf so lange zu gießen, bis das Wasser anfängt aus den Pflanzlöchern herauszulaufen. Es darf keine Staunässe im Topf entstehen.
Unser Tipp!
Oft ist das Wasser aus den Wasserleitungen zu kalt. Die Wassertemperatur sollte der Umgebungstemperatur angepasst sein, damit die Pflanze keinen Schock bekommt.
Düngen
Bambuspflanzen gelten als Starkzehrer, die viel Stickstoff benötigen und somit eine gute Grundversorgung mit Dünger. Von März bis Ende Juli sollte der Bambus regelmäßig gedüngt werden: Langzeitdünger findet ca. alle 6 Wochen Einsatz, Flüssigdünger hingegen wöchentlich, bzw. alle zwei Wochen.
Es ist wichtig, immer die Angaben auf der Packungsbeilage zu beachten.
Schneiden
Bambus im Topf wird nach dem ersten Austrieb im späten Frühjahr oder Frühsommer zurückgeschnitten. Alte und abgestorbene Halme schneidet man immer bodennah ab. Ansonsten den Bambus immer direkt oberhalb eines Segments (Knoten) abschneiden.
Schon gewusst?
Abgeschnittene Bambushalme wachsen nicht mehr weiter in die Länge. Der Bambus wird nach dem Schnitt fülliger, jedoch die Halme nicht mehr länger. Bambus nie zu niedrig abschneiden.
Rhizomkontrolle, bei Bambus mit Ausläufern
Bei rhizombildenden Bambussorten ist es wichtig, die Ausläufer regelmäßig zu kontrollieren und ggfs. zurück zu schneiden. Auch im Topf kann (muss aber nicht) eine Rhizomsperre zum Einsatz kommen, obwohl der Kübel ja bereits eine Begrenzung für die Wurzeln darstellt.
Achtung!
Teilweise haben die Rhizome solch eine Kraft, dass sie in der Lage sind auch Pflanzkübel zu sprengen.
Geeignete Bambussorten für den Topf
Es ist von Vorteil eine winterharte Bambussorte für den Anbau im Topf zu nutzen. Fargesia Arten sind hier optimal, da sie zudem keine Ausläufer bilden.
Einige Beispiele, die sich gut für die Kübelpflanzung eignen:
- Bisset Bambus (Phyllsostachys bisettii): Ca. 4 Meter hoch, verträgt Frost, Halme stehen eng beieinander, er benötigt einen großen Topf, da er Ausläufer bildet
- Fargesia murielae „Simba“ (ca. 2 Meter) oder Fargesia murielae „Bimbo“: Lieben Halbschatten, bilden keine Ausläufer, immergrün, winterhart
- Zwerg Bambus Fargesia murielae Elias: sehr robust, bildet keine Rhizome, blickdicht, winterhart, ca. 1 Meter hoch
Schon gewusst?
Meist erfriert Bambus im Winter nicht, sondern leidet an einem Trockenschaden, da die Wasserversorgung durch lange Frostperioden eingeschränkt ist.
Häufige Probleme
Gelbe Blätter
Gelbe Blätter sind ein klares Zeichen von Überwässerung. Es hat sich vermutlich Staunässe gebildet, was dem Bambus überhaupt nicht gefällt. Eine Gießpause ist zwingend notwendig. Sollte noch keine Drainage im Topf vorhanden sein, ist es sinnvoll diese nachzurüsten.
Außerdem können gelbe Blätter ein Hinweis auf Düngermangel sein.
Eingerollte Blätter
Eingerollte Blätter sind ein Anzeichen von Trockenheit. Die Bambuspflanze benötigt eventuell Wasser und muss gegossen werden.
Bambus wächst nicht mehr
Wächst der Bambus nicht mehr, kann dies mehrere Gründe haben.
- Ganz einfach: er ist ausgewachsen.
- Der Bambus hat keinen Platz mehr im Topf und muss umgetopft werden.
- Die Pflanze ist nicht optimal mit Nährstoffen versorgt. Der Einsatz von einem Langzeitdünger im Frühjahr macht auf alle Fälle Sinn.
Schädlinge
Befinden sich Schädlinge im Bambustopf oder an der Pflanze selbst ist schnelles Handeln wichtig. Oftmals handelt es sich um das Einnisten von Ameisen. Hier hilft meist schon ein rasches Umpflanzen.
Auch der Befall mit Milben oder Läusen ist möglich, wenn auch selten.
FAQ
Wie lange hält Bambus im Kübel?
Je nach Wuchsstärke und bestehender Topfgröße ist es wichtig Bambuspflanzen im Topf alle 2 bis 4 Jahre umzutopfen. Der Wurzelballen wird dann mit einem scharfen Spaten oder eine Säge geteilt bzw. Rhizome zurückgeschnitten.
Wieviel Erde wird benötigt?
Für das Pflanzen von Bambus im Kübel ist eine Größe von 60 Litern zu empfehlen. So muss der Bambus nicht ständig umgepflanzt werden und kann in Ruhe wachsen. Rhizombildende Bambusarten können auch in noch größeren Töpfen gepflanzt werden, da sie Ausläufer bilden.
Brauche ich beim Pflanzen von Bambus im Topf eine Rhizomsperre?
Normalerweise muss beim Pflanzen im Topf auch bei rhizombildenden Bambussorten keine Rhizomsperre zum Einsatz kommen, da der Topf eine Begrenzung ist. Dennoch müssen die Ausläufer regelmäßig kontrolliert und zurückgeschnitten werden. Sie können so viel Kraft erzeugen, dass sie sogar Töpfe sprengen können.