Damit Hummeln sind im Hummelkasten niederlassen und brüten können, ist es wichtig, einen optimalen Standort zu wählen, in dessen naher Umgebung sich Blumen und Bäume als Nektar- und Pollenlieferant befinden. Wir klären auf, wie und wo man einen Hummelkasten am besten aufstellen kann.
Wichtig!
Ist eine Hummelkönigin in den Kasten eingezogen, sollte man den Kasten nicht mehr bewegen. Bereits kleine Standortänderungen können dazu beitragen, dass die Hummeln den Eingang zu ihrem Zuhause nicht mehr finden.
Alles Wichtige im Überblick

- Hummelkasten waagrecht und nicht direkt auf dem Boden aufstellen (Pflastersteine, Holzstamm oder Pflanzkübel als Untergrund)
- Einen schattigen, wettergeschützten Standort wählen
- Ende Februar ist der optimale Zeitpunkt
- Den Hummelkasten neben Blumen und Stauden aufstellen
Der richtige Standort
Optimaler Standort
- schattig (im Sommer sollte der Platz gut zugewachsen sein)
- wind- und wettergeschützt
- bodennah
- neben einer Natursteinmauer
- in einem Staudenbeet
- entlang einer Mauer
- neben einer Hecke
- neben Bäumen und Blumen, um Nahrung zu finden

Wichtig!
Im Hummelkasten darf es nie zu warm werden (28-32° C ist ideal). Bei über 35°C sterben die Hummeln. Hummeln bilden Waben, die bei zu warmen Temperaturen schmelzen, was zum Aussterben des Hummelvolkes in kürzester Zeit führt.
Den Hummelkasten stellt man an einem schattigen, ruhigen Ort auf. Der Standort sollte zudem vor Wind geschützt sein. Da es Hummeln ruhig mögen, macht es Sinn, den Kasten entfernt von Nutzflächen und Wegen aufzubauen. So haben die Hummeln die Chance möglichst in Ruhe zu nisten und sich wohl zu fühlen.
Das Hummelhotel bringt man möglichst bodennah an. Naturgemäß sucht die Hummelkönigin nach einem Mäuseloch, um dort zu nisten. Jedoch sollte es nicht direkt auf dem Boden stehen. Sonst kann es zu Feuchtigkeitsbildung und Schimmel kommen. Pflastersteine oder ein Holzstamm können als fester Untergrund dienen. Wichtig ist, dass das Haus nicht wackelt.

Der gewählte Standort muss so gut wie möglich von der starken Sonne, der wir bei uns teilweise in den Sommermonaten ausgesetzt sind, geschützt sein. Daher empfiehlt sich das Aufstellen neben einer Hecke oder entlang einer Mauer. Hummeln suchen auch in Mauern nach Nistmöglichkeit und sind so dem Hummelhotel ganz nah. Auch Sträucher, die dicht bewachsen sind, sind mögliche Optionen. Hauptsache der Hummelkasten liegt ständig im Schatten.
Zu große Hitze im Hummelkasten würde dazu führen, dass die Waben schmelzen, was ein Absterben des Hummelvolkes als Konsequenz hätte.
Unser Tipp!
Ein Platz der in den Sommermonaten stark zuwuchert ist optimal. Unter dem Schutzt der Pflanzen haben es die Hummeln kühl.
Es ist sinnvoll, den Kasten so aufzugestellt, dass das Einflugloch der Wetterseite abgewandt ist. So können die Hummeln auch bei Regen und Wind von ihrem Haus aus starten und landen.

Sträucher und Bäume in direkter Nähe des Hummelkastens
Hummeln suchen rund um ihr zu Hause nach Blütenpollen und – Nektar. Sie bevorzugen dabei so kurze Flugstrecken wie nur möglich. Der Grund hierfür ist, dass sie etwa 90% ihres eigenen Körpergewichtes an Nektar tragen können. Und dieses Gewicht möchten sie natürlich nicht so weit tragen.
Es ist also sinnvoll, den Hummelkasten neben nektarreichen Blumenarten aufzustellen, den sogenannten Trachtpflanzen für Hummeln. Akelei, Löwenmaul und Schlüsselblume gehören dazu. Verschiedene Stauden, Frühblüher und Wiesensommerblumen werden von Hummeln zudem gerne angenommen. Und auch Unkraut, wie beispielsweise Brennnesseln, die in unmittelbarer Nähe wachsen, können die Hummeln mit Nahrung versorgen.

Wichtig ist, dass von Frühling bis in den Herbst durchgehend genügend Nahrung für die Hummeln zur Verfügung steht.
Schon gewusst?
Eine ausführliche Liste der Bäume und Blumen, die Hummeln lieben, haben wir hier zusammengestellt.
Der richtige Zeitpunkt

Die Hummelkönigin erwacht Ende Februar/ Anfang März aus ihrer Winterstarre. Daher ist Ende Februar der richtige Zeitpunkt, den Hummelkasten optimal vorbereitet im Garten aufzustellen.
Nutzt man den Hummelkasten vom Vorjahr, sollte man diesen bis Anfang Februar reinigen und so der neuen Hummelkönigin rechtzeitig zur Verfügung stellen.
Schon gewusst?
Bis eine Hummelkönigin einzieht kann es auch Ende April oder Anfang Juni werden. Jede Hummelart hat ihren eigenen Rhythmus.
Darauf ist beim Aufstellen zu achten
Hat man einen optimalen Standort gefunden, das Hummelhaus an einem schattigen, ruhigen Ort bodennah aufgestellt, sollte man es noch so präparieren, dass es möglichst natürlich auf die Hummelkönigin wirkt und sie gerne darin nisten möchte.
Eingangsbereich naturnah präparieren

Damit sich die Jungkönigin im Hummelkasten wie zu Hause fühlen kann ist es sinnvoll den Eingangsbereich mit Moos oder Rinde zu präparieren. So denkt die Hummel, dass es sich um den Eingang zu einem Mäuseloch handelt.
Dabei ist darauf Acht zu geben, dass keine Pflanzen oder andere Materialien das Eingangsloch versperren oder verstopfen.

Überdachung als Nässeschutz
Optional kann man den Hummelkasten mit einer zusätzlichen Überdachung, wie Dachpappe, Folie oder einem Blechstück versehen. So ist das Holzdach vor Nässe geschützt und verwittert nicht so schnell.
Richtiges Öffnen und Schließen der Klappen beim Aufstellen

Der Vorbau des Hummelkastens wird beim Aufstellen geöffnet. So hat die Hummelkönigin die Möglichkeit durch zwei Löcher in den Kasten zu fliegen. Da es Anfang März, wenn die ersten Hummeln fliegen, noch überhaupt keine Wachsmotten gibt, gibt es auch keine Eile den Vorbau schnell zu schließen. Außerdem fehlt zum jetzigen Zeitpunkt auch noch der typische Nestgeruch, der potentielle Feinde anlocken könnte. Man kann sich also Zeit lassen.
So erkennt man, dass eine Hummel im Kasten nistet
Trägt die Hummelkönigin Pollenhöschen in das Hummelhaus, kann man davon ausgehen, dass sie den Kasten als ihr Nest angenommen und akzeptiert hat.
Unser Tipp!
Ein Grashalm vor dem Eingangsloch hilft zu erkennen, ob eine Hummelkönigin eingezogen ist. Befindet sich eine Hummel im Kasten wird sie den Halm, der keine Barriere für sie darstellt, umwerfen.
So schließt man den Vorbau und die Hummelklappe richtig


Ist man nun sicher, dass eine Hummel in den Kasten eingezogen ist, schließt man den Vorbau, wenn sich die Hummel im Kasten befindet. Von nun an muss die Hummel durch das kleine Loch hinaus und hinein. Die Hummelklappe schließt man anschließend folgendermaßen:
- man lässt die Hummelklappe zur Hälfte offen (ca. waagrecht) und fixiert sie mit einem Stück Draht.
- die Hummel macht beim Verlassen ihres Hauses einen Orientierungsflug
- nun dauert es eventuell ein bisschen, bis die Hummel ihren Eingang wieder findet. Nach einigen Ein- und Ausflügen wird sie jedoch routinierter
- Tag für Tag schließt man die Klappe ein Stückchen weiter, bis sie komplett geschlossen ist


Wichtig!
Sobald eine Hummel eingezogen ist, den Hummelkasten nicht mehr öffnen und sich so gut wie möglich fern halten.
Was passiert wenn die Hummel nicht mehr in den Hummelkasten findet?
Findet die Hummelkönigin nicht durch die Hummelklappe in ihr Zuhause zurück öffnet man den Vorbau wieder und lässt sie hineinfliegen. Nun wartet man einige Tage bis Wochen ab, bis die Königin im Nest bleibt und nur noch ihre Arbeiterinnen ausfliegen, um nach Nahrung zu suchen.
Diese werden auf jeden Fall in der Lage sein, durch die Hummelklappe in ihr Nest zurückzufinden. Der Ablauf ist ähnlich, wie beim ersten Versuch:
- nachts wird der Vorbau geschlossen und die Hummelklappe zur Hälfte abgesenkt
- innerhalb der nächsten 3 bis 4 Tage wird die Hummelklappe Stück für Stück weiter gesenkt
Warum ist es sinnvoll die Klappen zu schließen?
Schließt man den Vorbau, reduziert man die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine zweite Hummelkönigin in den selben Kasten einnistet, was zu Streitereien führen würde. Außerdem findet eine sogenannte „Kuckuckshummel“ schwieriger das Eingangsloch. Kuckuckshummeln legen ihre Eier in fremde Nester und lassen sie dort ausbrüten.
Hinzu kommt, dass Wachsmottenlarven und andere Schädlinge schwieriger den Weg in das Hummelkasten-Innere finden.

Hummelkasten im Winter
Es kann vorkommen, dass eine Jungkönigin im Hummelkasten überwintern möchte. Daher sollte man den Hummelkasten auch im Winter draußen stehen lassen. Ist dies der Fall sollte man den Kasten an einen trockenen, wind- und wettergeschützten Ort stellen und mit Reisig abdecken. Außerdem kann man ihn mit zusätzlicher Einstreu oder Laub befüllen. So hat es die Jungkönigin warm und erfriert nicht.
Im zeitigen Frühjahr wird sie nach ihrer Winterruhe den Hummelkasten verlassen, auf der Suche nach einem geeignete Ort zum Nisten. Nun kann man den Hummelkasten reinigen und für eine weitere Hummelkönigin vorbereiten.
Regelmäßige Kontrolle
Es ist wichtig den Hummelkasten regelmäßig prüfen und sicherzustellen, dass sich keine Feuchtigkeit oder andere Tiere im Kasten befinden. Dabei geht man sehr vorsichtig vor, um die Hummeln nicht zu stören. Hummeln möchten so wenig wie möglich beim Nisten gestört werden.
Regel!
Den Kasten von außen beobachten, um zu sehen, ob Bewegung im Hummelkasten stattfindet.