Der Marienkäfer ist bei uns weit verbreitet. Hier möchten wir uns die Entwicklungsstufen beim Marienkäfer genauer anschauen.
Der Siebenpunkt-Marienkäfer
Der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) ist mit seinen sieben schwarzen Punkten auf den leuchtend roten Flügeldecken nicht nur der bekannteste, sondern auch der häufigste und am weitesten verbreitete Marienkäferart in Deutschland.
Denn man stößt fast überall auf diesen Marienkäfer: Im Garten, an den Blumenkästen auf dem Balkon, in öffentlichen Gärten und Parks, auf Naturwiesen und an Waldrändern.
Der Marienkäfer im Winter – Winterstarre
Im Winter auch im Haus auf dem Dachboden oder im Keller, wo sie überwintern.
Doch zum Überwintern suchen sie auch im Freien nach Nischen in Trockenmauern, Baumritzen oder andere Rückzugsmöglichkeiten auf. Denn es macht ihnen dabei nichts auf, wenn sie in eine Froststarre fallen und darin bis zum nächsten Frühjahr zu verharren.
Die Entwicklungsstufen beim Marienkäfer im Überblick
Die Paarung
Sobald im Frühjahr die Luft-Temperaturen langsam wieder steigen und der Boden sich zu erwärmen beginnt, wachen die Marienkäfer aus ihre Winterstarre auf. Sie suchen nach Artgenossen, um sich zu paaren und fortzupflanzen.
Die Entwicklung im Ei
Jedes geschlechtsreife Weibchen kann zweimal im Jahr Nachwuchs bekommen. Das Weibchen legt im Frühjahr bis zu 400 Eier. Entweder auf der Unterseite eines Laubblattes, in einer Ritze im Holz oder in einer Mauerspalte.
Wie lang nun die Embryonal-Entwicklung im Ei dauert, das ist vor allem von der Umgebungstemperatur und auch von der Luftfeuchtigkeit abhängig.
Inder Regen schlüpfen die Larven des Siebenpunkt-Marienkäfers nach etwa einer Woche.
Schon gewusst?
Es kann vorkommen, dass die ersten, frisch geschlüpften Larven die restlichen Eier des Geleges fressen.
Entwicklungsstufen Marienkäfer: Die Larven
Oft werden die kleinen, leuchtend orange-gelb gefärbten Eier auch in unmittelbarer Nachbarschaft einer Blattlauskolonie abgelegt. Dann können die jungen Marienkäfer-Larven dort gleich die ersten Blattläuse erbeuten und aussaugen. Denn bereits die winzig kleinen Larven des ersten Stadium haben kräftig entwickelte Beine und Mundwerkzeuge. So ausgestattet, können sich schon die Erstlarven über eine Blattlaus-Kolonie hermachen, kraftvoll zubeißen und das Opfer aussaugen.
Erkennungsmerkmal
Die Larven des Siebenpunkt-Marienkäfers erkennt man an den jeweils 2 x2 orangen Flecken auf dem Hinterleib.
Wie alle Insekten so haben auch die Marienkäfer-Larven ein Exoskelett, einen Chitinpanzer, der den Körper zusammenhält und dem Insekt die für seine Art typische Form gibt.
Da dieser Chitinpanzer nicht mitwächst, müssen sich die Larven von Zeit zu Zeit häuten. Es kann eine Weile dauern, bis der Citinpanzer an einer bestimmten Stelle aufplatzt, und das nächste Larvenstadium schlüpft. Die Larve bleibt dann eine Weile regungslos sitzen, damit ihre Chitinhülle an der Luft aushärtet. Bei Marienkäfern sind es grundsätzlich immer insgesamt 4 Larvenstadien.
Insgesamt dauert die Larvenzeit ca. 3 Wochen. Am Ende des letzten Larvenstadium schlüpft de Puppe. Die Larvenhaut, Exuvie genannt, bleibt am Boden kleben, sodass die Puppe dort Halt findet.
Schon gewusst?
Marienkäferlarven sind blind. Sie können war nichts sehen, dafür gut fühlen. Blattläuse erkennen sie durch ihren Tastsinn.
Von der Puppe zum Marienkäfer
Die Marienkäfer-Puppe ruht auf der Blattoberseite. Nach etwa 4-5 Tagen schlüpft aus der Puppe ein Marienkäfer.
Es dauert mehr als 30min, bis die Flügeldecken soweit ausgehärtet sind, dass sich die Punkte langsam erkennen lassen. Es kann insgesamt eine Stunde dauern, bis der Schlüpfvorgang beendet ist, die zarten Hinterflügel unter die schützenden Flügeldecken eingezogen werden können und der Käfer voll ausgefärbt ist.