Endlich wächst die Rasenfläche schön grün und konstant. Die Freude darüber ist groß, bis er entdeckt wird, der Maulwurfshügel. Auch wenn man sich vor Augen führt, dass sich ein Maulwurf sein zu Hause nur in einem Garten mit gesunder Erde sucht, ein schönes Rasenbild ergibt der Erdhaufen nicht. Aber was tun, wenn man sich am Maulwurfhügel stört? Wie kann man den Maulwurf vertreiben? Hierbei gibt es einige Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen. Wir geben den Überblick.
Wichtiges Grundlagen Wissen zum Maulwurf vertreiben

An erster Stelle ist zu erwähnen, dass der Maulwurf zu den geschützten Tierarten gehört: Er steht somit unter Naturschutz! Da er den bedrohten Tierarten zugeordnet ist, darf der Maulwurf weder getötet, noch gefangen werden. Zudem ist es untersagt, ihm jegliche Art von Schaden zuzufügen. Behutsames Vertreiben ist die einzige Methode, die erlaubt ist, um den Maulwurf aus dem eigenen Garten zu vertreiben.
Sondergenehmigungen gibt es nur, wenn die Sicherheit durch das Graben des Maulwurfes beeinträchtigt ist. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Maulwurf auf einem Damm gräbt. In solchen Fällen ist das Vorgehen mit der Naturschutzbehörde abzustimmen.
Wichtig!
Auch Lebendfallen sind für das Einfangen eines Maulwurfes nicht erlaubt. Stress und Mangel an Nahrung führen beim Einsatz dieser Methode oft zum Tode der Tiere, was unbedingt vermieden werden muss. Es bleibt tatsächlich nur das aktive Vertreiben.
Den Maulwurf vertreiben – so kann es gelingen!

Wer den Maulwurf bereits im Garten hat, kann die nachfolgend aufgelistete Möglichkeiten versuchen, um diesen zu vertreiben. Wichtig zu wissen ist, dass nicht alle vorgestellten Möglichkeiten zwangsläufig erfolgreich sind.
Jeder Maulwurf hat seinen eigenen Charakter und seine eigenen Vorlieben und Abneigungen. Den einen stören und verjagen eventuell penetrante Gerüche, der andere reagiert auf schrille Geräusche sensibel.
Unser Tipp!
Das Erfolgsrezept lautet: Dran bleiben und eventuell verschiedene Möglichkeiten ausprobieren!
Unangenehme Gerüche
Hausmittel
Maulwurfe riechen sehr gut und reagieren oft extrem empfindlich auf Gerüche. Folgende Hausmittel versprechen den Maulwurf in die Flucht zu schlagen:
- Saure Milch
- Buttermilch
- Essigessenz
- Hundehaare
- Brennnessel- oder Holunderjauche
- Wermut
- Heringsköpfe
- Blätter vom Nussbaum
- Zerdrückte Knoblauchzehen
- Urin von Hund oder Katze
- Kaffeesatz

Das Vorgehen ist ganz einfach: Den Maulwurfhügel abtragen, das Eingangsloch zum Gang mit dem Finger freibuddeln und das gewählte Hausmittel direkt in den Maulwurfgang geben. Anschließend zweimal pro Woche die Geruchsquelle erneuern. Zudem ist es wichtig, die Mittel in regelmäßigen Abständen im Garten zu verteilen.
Achtung!
Vor allem Mittel, wie Heringsköpfe oder Tierurin können in den Sommermonaten stinken und andere Tiere anziehen!
Alkohol (Schnaps, Wein, Sekt) Flaschen und Spiritus

Alkohol oder Spiritus sollen auch dabei helfen, den Maulwurf zu verjagen. Ganz einfach leere Schnapsflaschen (je hochprozentiger desto besser) oder Spiritusflaschen mit der Öffnung nach unten in den Maulwurfgang stecken. Der Maulwurf mag den scharfen Geruch nicht und wird sich bestenfalls eine neue Heimat suchen.
Maulwurf-Kugeln
Außer den bisher genannten Hausmitteln gibt es im Fachmarkt oder im Internet Kugeln die stinken, um den Maulwurf zu vertreiben. Diese beinhalten meist Eukalyptusöl, sind biologisch abbaubar und nicht giftig für den Maulwurf. Der Geruch soll jedoch für das Tier unausstehlich sein und dieses somit vertreiben.

Unser Tipp!
Die Kugeln in regelmäßigem Abstand in verschiedene Erdhügel einzubringen erhöht die Erfolgschancen.
Geräusche und Vibrationen, die den Maulwurf vertreiben
Auch Geräuschen spricht man zu, eine unangenehme Wirkung auf den Maulwurf zu haben. Alles was quietscht und lärmt wird vom Wühler als störend empfunden. Der Maulwurf reagiert zudem empfindlich auf Erschütterung, sowie Schallwellen.
Plastikflaschen
Leere Plastikflaschen werden mit dem Flaschenhals nach unten in den Maulwurfshügel gesteckt. In Kombination mit Wind fängt das Plastik an zu vibrieren und es kommt zu Geräuschen, die der Maulwurf nicht gerne hört.

Klangspiele
Auch Klangspiele (aus dem Fachmarkt oder selbstgebaut, wie beispielsweise ein Löffel an einem Metallstab) geben Geräusche von sich. Beim Einsatz ist darauf zu achten, dass diese eventuell nicht nur den Maulwurf, sondern auch den Nachbarn stören.
Rasenmäher

Und auch das Geräusch des Rasenmähers kann den Maulwurf stören. Dem Mähroboter wird eine gute Wirkung zugesagt. Dieser fährt automatisch und stört den Maulwurf in seinem Dasein. Dieser sucht bestenfalls das Weite.
Maulwurfvertreiber: Solarbetrieben oder mit Batterie
Maulwurfvertreiber sind im Fachmarkt erhältliche Geräte, um den Maulwurf zu vertreiben. Hier macht es Sinn, diese so nahe wie möglich um das Haus an der Hauswand zu platzieren und nach und nach über die Rasenfläche Richtung Grundstücksgrenze nach außen zu verschieben. So wird der Maulwurf immer weiter nach außen, und somit vom eigenen Grundstück, getrieben.

Unser Tipp!
Es ist drauf zu achten, die Maulwurfvertreiber so zu versetzen, dass der Maulwurf in eine Richtung getrieben wird, in die er auch weiter buddeln kann. Ihn Richtung Wege oder Straßen zu treiben macht wenig Sinn.
Wichtig!
Es ist bis heute nicht erwiesen, ob Ultraschall den Maulwurf verjagt.
Maulwurfsperre
Maulwurfsperren sind engmaschige Netze, die ca. 5 Zentimeter unter der Erdoberfläche eingegraben werden. Der Maulwurf hat so wenig Chance sich nach oben durch zu graben und muss einen anderen Weg wählen. Solche Sperren sind besonders für kleine Flächen geeignet, z.B. für ein Blumenbeet.
Zudem stellen sie eine gute Möglichkeit dar, wenn neuer Rollrasen verlegt oder Gras neu eingesät werden soll. Bei bereits bestehenden, großen Rasenflächen gestaltet sich die Umsetzung dieser Möglichkeit als schwierig.
Maulwurf vertreiben durch Einschlämmen
Maulwurfhügel einschlämmen wird von Profis als eine gute Möglichkeit erachtet, den Nager zu vertreiben. Allerdings ist diese Methode auch mit viel Aufwand und auch Dreck verbunden. Hierbei muss man nahezu täglich Wasser in die neu aufgeschütteten Haufen geben.
Natürliche Fressfeinde

Eine Katze im Garten kann helfen, dass sich der Maulwurf erst gar nicht im Garten einnistet, da er sich schon von Beginn an unwohl fühlt. Fuchs, Wiesel, Marder, Bussard und Eule gelten als natürliche Fressfeindes eines Maulwurfes.
Nur das Mauswiesel kann den Maulwurf allerdings direkt unter der Erde in seinen Gängen verfolgen. Den anderen Tierarten bleibt nur die überirdische Jagd.
Eine Möglichkeit die anderen Fressfeinde bei ihrer Jagd auf den Maulwurf zu unterstützen ist, natürliche Unterschlupfmöglichkeiten für diese zu schaffen.
Holzaufbauten oder Steine dienen als natürliche Versteckmöglichkeiten, die im Garten integriert werden können. Von diesem sicheren Spot aus kann die natürliche Jagd auf den Maulwurf beginnen.
Unterirdische Power!

Der Maulwurf bekam seinen Namen Moltewurf aus dem Althochdeutschen. Molte bedeutet so viel wie Erde. Erdwerfer klingt doch an sich ganz süß, oder? Und es kommt seiner Tätigkeit, dem Hügelschieben sehr entgegen.
Geruch- und Gehörsinn sind beim Maulwurf sehr gut ausgebildet. Zudem reagiert er sensibel auf Erschütterungen. Dieses Wissen kann man sich beim Vertreiben tatsächlich gut zu Nutze machen.
Ein junges Tier kann bis zu 20 Maulwurfhügel pro Tag erzeugen. Dadurch wird nicht nur die Optik der Rasenfläche gestört, sondern auch empfindliche Wurzeln von Pflanzen teilweise beim Graben der Gänge geschädigt. Allerdings ernährt ich der Maulwurf rein von Insekten und kleinen Tieren, die Pflanzen im Garten frisst er weder an noch ab.
Dennoch ist gut zu wissen, dass sich Maulwürfe nur in Gebieten aufhalten, in denen die Erde gesund ist. Wer also einen Maulwurf im Garten hat, hat an sich alles richtiggemacht und einen gesunden Erdboden. Zudem bewirkt das Umgraben des Maulwurfs, dass die Erde lockerer und somit luftdurchlässiger wird. Die Pflanzenwurzeln werden durch das Umgraben super mit Sauerstoff versorgt.
Bei Erde, die der Maulwurf aus seinen Gängen schiebt, handelt es sich um optimale Pflanzerde.

Schon gewusst?
Der Maulwurf wird in der Regel zwischen 3 und 6 Jahre alt und gilt als Einzelgänger. Er ist ein Nützling, der beispielsweise Schnecken und andere Schädlinge frisst.
Maulwurf oder Wühlmaus?
Kommt es beim Vertreiben vom Maulwurf zu keinerlei Erfolgserlebnis sollte man die Hügel einmal genauer untersuchen. Eventuell handelt es sich gar nicht um einen Maulwurf, sondern um eine Wühlmaus. Eine Untersuchung der Haufen, sowie eine Verwühlprobe können hierbei Aufschluss geben.
Weitere Informationen und welche Unterschiede es zwischen Wühlmaus und Maulwurf gibt, haben wir in einem anderen Artikel aufgeführt.

Unser Fazit
Erst einmal ist zu betonen, dass ein Maulwurf im Garten an sich einen hohen Mehrwert mit ich bringt. Wer einen Maulwurf hat, kann von einer guten Bodenqualität ausgehen und sollte sich grundlegend freuen.
Die im Artikel genannten Vorgehensweisen, den Maulwurf zu vertreiben, sind vielfältig und erfolgsversprechend. Sie schaden dem Maulwurf, der unter Naturschutz steht, nicht, sie vertreiben ihn lediglich. Dabei ist allerdings zu erwähnen, dass Maulwürfe individuell verschieden reagieren. Der eine stört sich an lauten Geräuschen, während den anderen eher unangenehme Gerüche aus der Bahn werfen und vertreiben.
Hier gibt es leider keine einheitliche Lösung. Es hilft nur verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren, einen langen Atem zu haben und dabei niemals die Vorteile eines Maulwurfes zu vergessen!